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Editorial der Ausgabe Mai 2025

Verehrte Leserinnen und Leser,

die Organisation der äußeren und inneren Sicherheit steht spätestens seit dem russischen Angriffskrieg und der daraus erwachsenen Bedrohungen im Fokus der zuständigen Institutionen, die über den Kreis der originär für die öffentliche Sicherheit zuständigen Behörden hinaus gehen. Teil der Sicherheitsarchitektur sind private Sicherheitsdienstleister, welche im Rahmen des sog. Plural Policing in die Sicherheitsgewährung integriert sind. Dräger befasst sich in seinem Beitrag mit wesentlichen Aspekten dieser Kooperation. Einen polizeihistorischen Beitrag leistet Wirth mit seinen Ausführungen zum Kriminalmedizinischen Zentralinstitut der Sicherheitspolizei und wirft damit einen Blick auf einen düsteren Teil deutsch-österreichischer Geschichte.

Mit den Darstellungen zu (Gewalt-)Spuren im Gewebe setzen Baumjohann und Benecke ihre dreiteilige Serie zum Informationsgehalt kriminalbiologischer Spuren fort, während das Autorenteam Jugl-Kuntzsch, Köhler und Sari-Turan sich mit neuen entwicklungsgetriebenen Herausforderungen in der Terrorgramszene auseinandersetzen. Zimmermanns, Hamdan, Rudolph, Gürel, Reisch und Amor stellen in einem zweiten Beitrag zum Themenfeld politisch motivierte Kriminalität die Ergebnisse einer Studie zur Deradikalisierung islamistischer Inhaftierter dar.

Mit der Einführung der Polizeibeauftragten wurde in jüngerer Vergangenheit die parlamentarische Kontrolle polizeilichen Handelns in Bund und Ländern gestärkt. Überlegungen zur Weiterentwicklung dieser Einrichtungen stellen Ciftci und sein Co-Autor in ihrem gemeinsamen Beitrag an. Die Zulässigkeit der Verwendung der sog. EncroChat-Daten als Beweismittel wurde über alle gerichtlichen Instanzen geprüft. Linnertz befasst sich in diesem Kontext mit den Auswirkungen des sog. Cannabisgesetzes auf die Kriminalitätsbekämpfung.

Ein Fokus dieser Ausgabe liegt auf der Medienberichterstattung zur Kriminalitätsentwicklung. Bode eröffnet den Reigen diesbezüglicher Beiträge mit einer Glosse über meinungsbildende mediale Vereinfachungen und der daraus erwachsenen Probleme, während sich Meltzer auf die unausgewogene Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen und damit verbundene Probleme konzentriert. Malkoc richtet in seinem Beitrag in der Rubrik Campus den Blick auf die Medienberichterstattung zu Sexualstraftaten in ihren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Kriminalität und beschließt damit diese kleine Serie.

Mit dem Bürger als Akteur des Sicherheitsverbundes beschäftigt sich der zweite Campus-Beitrag unter dem Aspekt der Vertrauensbildung in die Polizei. Fricke stellt in seinen Ausführungen einen in den USA erprobten neuartigen Ansatz dar und schließt damit die Klammer zu dem einführenden Beitrag dieser Ausgabe.

Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin
Chefredaktion


Verlag C.F. Müller

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