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Editorial der Ausgabe Oktober 2024

Verehrte Leserinnen und Leser,

nicht erst seit der aktuellen Diskussion um die Sicherheitspakete der Bundesregierung und Nordrhein-Westfalens in Folge des Anschlags von Solingen stellt sich die Frage nach dem Zustand der Öffentlichen Sicherheit. Goertz geht dieser Frage in einem zweigeteilten Beitrag nach, indem er zunächst einschlägige Statistiken und das Sicherheitsempfinden in Deutschland analysiert, um sich im zweiten Beitrag dieser Frage aus phänomenologischer Sicht zu nähern. Frey und Wiersich beleuchten die mit deutschen Bestattungsregeln verbundenen Problemstellungen für verschiedene Religionsgemeinschaften und einschlägiger Polizeieinsätze vor dem Hintergrund des Grundrechts auf Religionsfreiheit mit bemerkenswerten Befunden.

Mit der rechtlichen Bewertung von Modifikationsmöglichkeiten halbautomatischer Feuerwaffen durch Schnellfeuerkoben oder ihnen ähnlichen Vorrichtungen setzt sich Rahimi auseinander und zeigt Regelungslücken auf. Klapper bewertet in einem Kurzbeitrag den Einsatz von Polizeibeauftragten in Bund und Ländern anlässlich der Ernennung des ersten Polizeibeauftragten beim Deutschen Bundestag.

In ihrem zweiten Beitrag zur Rolle der Frau in der Organisierten Kriminalität gehen Seisselberg und Allum auf ihre Bedeutung und unterschiedliche Funktionen sowie den Ausstieg aus der Szene ein. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung zu beiden Teilen und einem Ausblick. Die Darstellungen sind geeignet, bisherige Vorstellungen mindestens zu hinterfragen. Reuter widmet sich in seinem Beitrag der Einführung des § 108f StGB und der damit verbundenen Erweiterung der Strafbarkeit bei Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern und ordnet die Bestimmung in die bestehende Systematik ein. Mit der Evaluation des Risikoanalyseelements LATERAN-IT befassen sich Tampe und Bondü in ihrer Validierung an 30 einschlägigen Personen und kommen zu einem klaren Befund. Keller und Hollenberg berichten zu einem Forschungsprojekt über „Häusliche Gewalt gegen Männer“.

Seiler (CH) befasst sich in seinem Beitrag mit dem ersten Urteil zur Anwendung der bundesgesetzlich geregelten nicht unumstrittenen neuen präventiv-polizeilichen Maßnahmen zur Verhinderung terroristischer Aktivitäten (PMT), welche u.a. einen Hausarrest ermöglichen und einen legal definierten Begriff „Gefährder“ eng an terroristische Gefahren knüpfen. Im Campus-Teil setzt sich Banzhaf mit dem Personal- und Sachbeweis bei Cold-Case-Verfahren auseinander.

Joachim Faßbender, Prof. Dr. Sigmund P. Martin
Chefredaktion


Verlag C.F. Müller

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